COMPUTERBILD berichtet: „Gefällt-mir“-Klicks auf Facebook gibt“s gegen Geld

Unternehmen kaufen „Gefällt-mir“-Klicks von Anbietern wie Facebooktausch und Mysocialclix / Facebook-Nutzer erhalten bis zu 5 Cent pro Klick / Und: Für jedes geteilte Videos gibt es von Shareifyoulike rund 80 Cent / Facebook verurteilt den Handel

COMPUTERBILD berichtet: "Gefällt-mir"-Klicks auf Facebook gibt"s gegen Geld

COMPUTERBILD ist die auflagenstärkste deutsche Computerzeitschrift und die meistverkaufte in ganz Europa.

Bei Facebook bedeuten viele Freunde viel Aufmerksamkeit. Das ist auch für Unternehmen wichtig, die im sozialen Netzwerk präsent sein wollen. Doch sein Netz zu erweitern dauert, und Anzeigen für die Unternehmensseite im sozialen Netzwerk kosten 40 bis 60 Cent – wenn denn ein Nutzer darauf klickt. Spezielle Anbieter bieten eine bequeme und günstige Alternative: Sie verkaufen „Gefällt-mir“-Klicks. Die Fachzeitschrift COMPUTERBILD ging dem Geschäftsmodell auf den Grund (Heft 13/2012, ab Samstag am Kiosk).

Sie heißen Facebooktausch, Mysocialclix, Fanslave oder Fandealer und bieten ihren Kunden „Gefällt-mir“-Klicks – sogenannte „Likes“ – für je rund 20 Cent an. Die Klicks kommen von echten Facebook-Nutzern, die dafür bis zu 5 Cent pro Klick vom Anbieter kassieren. Mitmachen kann jeder, der bei Facebook angemeldet ist und sich bei einem der Portale einklinkt. Dort gibt es dann mitunter täglich Auftragslisten, die der Facebooker einfach abarbeitet. COMPUTERBILD hat es ausprobiert und unter anderem für Facebooktausch geklickt: Für 237 Likes gab es 254 Punkte. An nur zwei Tagen kamen so etwa 4,60 Euro zusammen. Im Monat sind für fleißige Klicker durchaus zweistellige Beträge drin. Bei den Recherchen fielen dementsprechend Facebook-Mitglieder auf, die regelmäßig für zehn bis fünfzehn Unternehmen pro Minute den „Gefällt-mir“-Knopf geklickt haben – in Einzelfall rund 500 Likes pro Monat.

Für die zahlenden Unternehmen lohnt sich der Freunde-Kauf, denn jeder Klick löst eine Kettenreaktion aus: Auf der Pinnwand des Facebook-Nutzers erscheint, was ihm gefällt. So werden wiederum seine Freunde auf das Unternehmen aufmerksam. Ein gekaufter Freund bringt also unter Umständen viele weitere – gratis.

Die meisten Freunde-Käufer sind wenig bekannte Künstler und kleine Firmen. Doch auch große Unternehmen sind dabei: Beim Portal Fandealer etwa der Milchriese Hohmann mit Produkten wie Almette und Patros. Gegenüber COMPUTERBILD dementierte Hohmann die Zusammenarbeit mit Fandealer. Die Premium-Marken Mercedes und Warsteiner nutzen wie andere Unternehmen einen zweiten Weg: Sie zahlen über den Anbieter Shareifyoulike Facebook-Nutzern etwa 80 Cent für jedes Werbevideo, das sie mit ihren Freunden bei Facebook teilen. Mercedes und Warsteiner bestätigten den Auftrag. Die Unternehmen sind vom Erfolg der Strategie überzeugt.

Doch der Freunde-Handel stellt nicht nur die Idee von Facebook auf den Kopf, nach der sich Menschen im Netzwerk über echte und ehrliche Interessen austauschen. Es hat das Zeug dazu, das Geschäftsmodell von Facebook zu unterwandern: Das gerade börsennotierte Unternehmen verdient mit Werbung für Facebook-Seiten von Unternehmen viel Geld. Bei Facebook stoßen die Freunde-Händler daher auf wenig Gegenliebe. Ein Sprecher sagte gegenüber COMPUTERBILD: „Wir verurteilen Ansätze, die den Handel mit Facebook-Fans betreffen und prüfen solche Hinweise selbstverständlich.“ Doch das Geschäft der Verkaufs-Portale läuft nach wie vor prächtig. Der Freunde-Handel hat sogar schon Ebay erreicht: dort kosten 2000 Freunde aktuell etwa 66 Euro. Und bei sogenannten „Likerallys“ gewinnt der Nutzer Geld, der die meisten „Gefällt-mir“-Klicks pro Monat schafft. Der Spitzenreiter im Mai brachte es auf über 1300 Likes.

Das große Facebook-Special: Mit allen Tipps und Tricks zum Freundesnetzwerk – www.computerbild.de/cb-Special-Facebook-6100194.html

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