Tripper – eine hochansteckende Geschlechtskrankheit

München, 27. Juni 2012 – Der Tripper gehört zu den sexuell übertragenen Krankheiten, ist sehr ansteckend und befällt weltweit etwa 60 Millionen Menschen im Jahr. Über Ansteckungswege, Behandlung und Vorbeugung informiert Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de).

Infektion der Schleimhäute mit Gonokokken
Der Tripper (Gonorrhoe) wird durch Geschlechtsverkehr und direkten Schleimhautkontakt während der Geburt übertragen. Der Erreger ist das Bakterium Neisseria gonorrhoeae, benannt nach seinem Entdecker, dem deutschen Dermatologen Albert Neisser (1855-1916). Die Bakterien (Gonokokken) befallen die Schleimhäute von Harnröhre, Gebärmutterhals, Enddarm, Rachen und Bindehaut des Auges.

Milchiger, eitriger Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen
Wörtlich übersetzt heißt Gonorrhoe „Samenfluss“, die Bezeichnung Tripper kommt aus dem Niederländischen und bedeutet so viel wie „in Tropfen herabfallen“. Beide Namen deuten die Krankheitszeichen an, die 3-8 Tage nach der Infektion auftreten: Milchiger, eitriger Ausfluss aus Harnröhre und Vagina mit Brennen beim Wasserlassen. Frauen haben oft keine oder nur schwache Symptome. Wird die Gonorrhoe nicht behandelt, kann Unfruchtbarkeit die Folge sein. Über das Blut können die Erreger auch andere Organe besiedeln wie den Bauchraum oder Gelenke und dort Entzündungen hervorrufen. Durch Anal- und Oralverkehr gelangen die Bakterien auf die Schleimhäute von Enddarm und Hals. Krankheitssymptome treten hier selten auf, Bakterien können aber an andere Personen weitergegeben werden.

Wenn die Bindehaut des Auges befallen ist
Die Augenbindehaut wird entweder durch den Erkrankten selbst infiziert, z. B. durch Reiben des Auges mit kontaminierten Händen, oder bei Neugeborenen während der Geburt durch die erkrankte Mutter. Das Auge ist dann gerötet, eitrig und angeschwollen. Unbehandelt kann die Infektion zu Blindheit führen.

Vorwiegend betroffen: Menschen zwischen 15 und 25 Jahren
Die Gonorrhoe ist eine der weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Krankheiten. Jährlich stecken sich etwa 60 Millionen Menschen an. Da die Krankheit in Deutschland seit 2001 nicht mehr meldepflichtig ist, gibt es hierzulande keine verlässlichen Zahlen. Man schätzt 25.000-30.000 Fälle pro Jahr. Betroffen sind vorwiegend junge Erwachsene im Alter von 15-25 Jahren. Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern haben ein hohes Ansteckungsrisiko.

Antibiotische Behandlung der Gonorrhoe
Da Gonokokken leicht Resistenzen entwickeln, sind nur noch ausgewählte Arzneistoffe wirksam. Als Standardtherapie gilt die einmalige orale Gabe des Cephalosporin-Antibiotikums Cefixim. Damit sich Betroffene nicht immer wieder gegenseitig anstecken, muss auch der Partner untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Vorbeugung: Safer Sex und Augentropfen
Die Benutzung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr senkt das Risiko einer Ansteckung mit Gonorrhoe deutlich. Um beim Neugeborenen eine eitrige Bindehautentzündung zu verhindern, wird es kurz nach der Geburt mit antibiotischen oder jodhaltigen Augentropfen behandelt. Da die meisten Frauen im Laufe der Schwangerschaft routinemäßig auf Infektionskrankheiten untersucht werden, ist diese Art der Bindehautentzündung selten geworden und die prophylaktische Gabe der Augentropfen nicht mehr verpflichtend.
Bemerken Sie Anzeichen, die auf eine Tripperinfektion hinweisen, sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Gut bewertete Ärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten finden Sie z.B. auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/hautaerzte-dermatologen-geschlechtskrankheiten/fachgebiet/).

Über die jameda GmbH:
jameda ist Deutschlands größte Arztempfehlung. Mehr als 2 Mio. Patienten monatlich suchen auf jameda nach genau dem richtigen Arzt für sich. Dabei helfen ihnen die Empfehlungen anderer Patienten, die von den Ärzten bereitgestellten Informationen sowie zahlreiche Filtermöglichkeiten. Ärzte haben die Möglichkeit, ihre Praxis auf jameda vorzustellen und umfassend über ihr Leistungsspektrum zu informieren. Datenbasis bilden bundesweit rund 250.000 Ärzte und 230.000 Institute und Heilberufler. jameda ist eine 100-prozentige Tochter der börsennotierten Tomorrow Focus AG mit Hubert Burda Media als Hauptaktionär.

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