„Vornehme Blässe schont die Haut mehr als sommerliche Bräune“

Chefarzt Dr. Markus Higi von der onkologischen Rehabilitationsklinik Prof. Schedel: Kleidung, Sonnenbrille und Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor als Schutz verwenden / Mittagssonne wegen intensiven UV-Lichts meiden

"Vornehme Blässe schont die Haut mehr als sommerliche Bräune"

Hut, körperbedeckende Kleidung, Sonnenbrille sowie Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor von mindestens 30 schützen die Haut. Anna-Maria (9) ist bestens für den Badeurlaub gerüstet.

THYRNAU-KELLBERG – Jedes schutzlose Bad in der Sonne erhöht die Gefahren für die menschliche Haut: Etwa 200.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu – Tendenz steigend. „Vornehme Blässe schont die Haut mehr als sommerliche Bräune“, sagt Chefarzt Dr. Markus Higi von der onkologischen Rehabilitationsklinik Prof. Schedel in Kellberg (Lkr. Passau), in der Hautkrebs-Patienten aus dem gesamten süddeutschen Raum nach Tumoroperationen behandelt werden.

Experte Higi rät: „Die Menschen sollten sich gerade in südlicheren Gefilden langsam an die intensivere Sonne gewöhnen. Die Haut hat dann ausreichend Zeit, an Dicke zuzulegen und die schützende ,Sonnenschwiele“ zu bilden“, so Higi weiter. „Das starke UV-Licht der Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr belastet die Haut besonders stark – die sollte man meiden. Denn: Sonnenstrahlen sind nicht gleich.“ Die UV-A-Strahlung der Sonne führe zwar zu deutlich geringerer Rötung, könne aber auch innerhalb kurzer Zeit von wenigen Minuten den bräunenden Effekt auslösen, was bei Solarien genutzt wird. UV-A Strahlung dringe deutlich tiefer als UV-B in die Hautschichten ein und schädige in der Tiefe. „Es gibt keine Signalwirkung für einen Sonnenbrand“, sagt Dr. Higi, „die kurzwelligen UV-B-Strahlen, die nicht so tief in die Haut eindringen, sind hingegen Auslöser von Sonnenbränden: Sie bewirken die Verdickung, die Sonnenschwiele und die spätere Bräune.“
Schwarzer oder weißer Hautkrebs
Die Haut merkt sich lebenslang jeden Sonnenkontakt. „Je höher die angehäufte UV-Dosis, umso mehr steigt das Risiko, dass sich Hauttumore bilden“, warnt Higi. „Der Krebs entsteht, wenn einzelne Zellen unkontrolliert wachsen. Und diese Reaktion ist auf solargeschädigter Haut einfach wahrscheinlicher. Es gibt die sogenannten weißen Krebsarten. Basaliome, Plattenepitheler und Spindelzellkarzinome zählen dazu. Sie tendieren an sich nicht zur Streuung, sprich Metastasierung. Da sie aber auf geschädigten Hautarealen wachsen, ist das Wiederauftreten lokaler Herde häufig.
Beim schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, können die Tumorzellen über die Lymph- oder Blutbahn verschleppt werden. Es sind also Tochtertumore möglich, sogenannte Metastasen. Eine frühzeitige Entfernung des Ausgangsherdes sei daher angeraten. Die UV-Strahlung sei auch bei den Melanomen ein Risikofaktor, allerdings nicht so eindeutig wie bei den hellen Krebsarten, so Higi.

Tipps zum Schutz
Wer einige Tipps beachtet, kann sich vor Hautkrebs schützen. Übermäßiges Sonnen sei auf alle Fälle zu vermeiden, da es einfach zur Hautschädigung generell führt, rät Dr. Higi. Besser sei es, im Schatten zu bleiben. Sogenanntes Vorbräunen im Solarium sei fast nutzlos, da die Sonnenschwiele kaum ausgebildet wird. Wer sich unbedingt unter der Sonne aufhalten will, dem empfiehlt Higi eine körperbedeckende Kleidung, Sonnenbrille sowie Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor von mindestens 30.

Besondere Vorsicht bei Kindern
Bei Kindern sei die Haut besonders uv-empfindlich. Es gebe in Studien auch erste Hinweise, dass zwischen der Häufigkeit der Sonnenbrände im Kindesalter und späteren malignen Melanomen eine Verbindung besteht, so Higi. Oft werde übersehen, dass bestimmte Medikamente die Lichtempfindlichkeit der Haut deutlich erhöhen könnten. Bekannt ist dieser Effekt bei bestimmten Antibiotika, bei einigen Psychopharmaka und sogar bei pflanzlichen Mitteln, z. B. Johanniskraut.

Solariumbesuch noch riskanter als gedacht
Höher als gedacht sind auch die Risiken durch Solarienbesuche. Nach neuesten Studien der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention steigt die Krebsgefahr deutlich an, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig benutzt werden. Schon ein Solariumbesuch pro Monat erhöht nach Angaben der Forscher die Gefahr – nach zwei bis drei Jahrzehnten sogar auf das 2,4-fache. Vom malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, sind verstärkt junge Frauen betroffen. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stufte bereits 2009 die UV-Strahlung und Solarien in die höchste Kategorie krebsauslösender Risiken ein. Sie stehen jetzt auf gleicher Stufe wie die bekannten Schadstoffe Asbest und Tabak.

Den schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom, zählt Chefarzt Dr. Markus Higi zur gefährlichsten Art der Hauttumoren, da die Streuung in andere Organe möglich ist. Aufmerksam sollten Menschen mit einem Pigment-Mal sein, das deutlich dunkler ist und sich vergrößert bzw. verändert. Ebenfalls Vorsicht ist laut Higi geboten, wenn sich ein Mal in Form oder Farbe unregelmäßig verhält oder ein Mal bereits größer als zwei Millimeter geworden ist. Der Weg zum Spezialisten sei immer ratsam, wenn ein Pigment-Mal brennt, juckt oder blutet, also eine gewisse Aktivität zeigt.

Früherkennung wichtig
Eine Operation im frühest möglichen Stadium führt laut Chefarzt Higi in den meisten Fällen zur Heilung: „Je schneller ein malignes Melanom erkannt wird, umso besser kann der Hautkrebs behandelt werden.“ Bei manchen Hautkrebsarten vom Typ Basaliom komme eine Creme- und Lichtbehandlung oder eine Bestrahlung in Frage. Grundsätzlich aber stehen operative Verfahren bei Hauttumoren im Vordergrund der Behandlungsstrategie. Gerade bei Melanomen werden in speziellen Situationen die umgebenden Lymphknoten mit entfernt. Diverse Tumormedikamente werden bei bereits metastasierten Melanomformen mit wechselndem Erfolg eingesetzt. Auf diesem Gebiet sind gerade in jüngerer Zeit einige vielversprechende Substanzen eingeführt worden, die ihre Effizienz teilweise aber noch in größeren Studien beweisen müssen, weiß Markus Higi.

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Bildtext: „Gesunde Bräune gibt es nicht“, warnt Chefarzt Dr. Markus Higi von der onkologischen Reha-Klinik Prof. Schedel in Kellberg (Lkr. Passau)

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